Bei der siebten Cultural Development Experience (#CDX24) am 24. Juni 2024 trafen sich über 400 Vertreter*innen von Unternehmen, NGOs und Bildungseinrichtungen, um gemeinsam über aktuelle Change-Themen zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand dabei Performance durch Kultur. Unternehmen müssen ihre Veränderungsfähigkeit fördern, Change-Prozesse selbstorganisiert gestalten und sich fokussieren, um auch in herausfordernden Zeiten am Markt bestehen zu können. Denn Kulturwandel ist kein Firlefanz, sondern Voraussetzung für erfolgreiche Transformation – und somit auch für eine erfolgreiche Performance.
Um in einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld zu bestehen und zukunftsfähig zu bleiben, müssen sich Organisationen permanent wandeln und sich schnell und flexibel an verändernde Marktsituationen anpassen. Die Otto Group fokussiert sich in diesem Kontext darauf, ihre Ressourcen effizient und konzentriert einzusetzen, um ihre Performance steigern zu können. Prozessual unterstützt dabei der vor rund neun Jahren angestoßene Kulturwandel-Prozess – mit engem Support durch Gesellschafter und dem gesamten Management.
Im Kulturwandel-Prozess geht es im Kern darum, immer wieder unsere Art der Zusammenarbeit zu hinterfragen, um dann Trainingsfelder zu schaffen, auf denen wir als Unternehmen neue, künftig unabdingbare Fähigkeiten festigen können.
Performance braucht Kultur
Während der Remote-Konferenz tauschten sich die Change-Maker*innen in den sechs Sessions aus und erlebten Kulturwandel in seiner reinsten Form: authentische Einblicke in unterschiedliche Prozesse, ungeschönte Beispiele, Musterbrüche, Professionalität, Leidenschaft und Vernetzung.
So wurde in der Session „Booster oder Showstopper – Welche Rolle spielt Kultur in Transformationsprojekten?“ schnell deutlich, dass ein ernstgemeinter Kulturwandel mitnichten etwas mit Einhorn-Reiten oder Bäume-Umarmen zu tun hat und schon gar nicht etwas ist, dass man irgendwie „nebenbei“ erledigen kann. Im Gegenteil: Kultur ist in Transformationsprojekten ein wesentlicher Performance-Faktor, um diese erfolgreich umsetzen zu können.
Das Topmanagement nimmt bei der Gestaltung von Unternehmenskultur eine verantwortliche Rolle ein, zeigte eine Umfrage unter den Teilnehmenden. In einem rasanten Case Study Sprint während der Session „Top down oder Bottom up – Wie organisieren wir wirksames Change-Management?“ wurden deshalb drei spannende Ansätze präsentiert, wie Unternehmen aus sich heraus veränderungsfähiger werden sowie Change-Prozesse integriert und selbstorganisiert gestaltet und begleitet werden können, um einen wirklich nachhaltigen Wandel einzuläuten.
Welche Rolle dabei die Künstliche Intelligenz zukünftig spielen wird, beleuchtete die Session „Angst oder Neugier – Was macht KI mit unserer Kultur?“. Die Teilnehmenden diskutierten – angelehnt an eine kollegiale Fallberatung –, wie sie ihre Mitarbeitenden auf diese spannende Zukunftsreise mitnehmen und dabei sogar eine regelrechte „KI-Bewegung“ kreieren können.
Die Arbeitswelt unterzieht sich ohnehin spätestens seit der Corona-Pandemie einer gewaltigen Transformation, vor allem wird sie räumlich und zeitlich flexibler und aus Sicht der*des Einzelnen spürbar selbstbestimmter: von Präsenzarbeit über Remote-Work hin zu verschiedenen hybriden Arbeitsrealitäten. Die beiden letzteren Modelle werden aktuell viel diskutiert, und so manches Großunternehmen ruft ihre Mitarbeitenden zurück an die Präsenzarbeitsplätze. Dennoch, die Teilnehmenden stimmen dem Argument, dass remote die Kultur beeinträchtigt, größtenteils nicht zu. Welche Möglichkeiten Firmen heute haben, diese Transformation aktiv mitzugestalten und dabei keine Rolle rückwärtszumachen, zeigte sich in der Session „Remote, Präsenz oder Hybrid – Wie stiften wir Identifikation und Miteinander?“.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen zudem auch internationaler und diverser werden. Welche Herausforderungen, aber auch Vorteile internationale und interkulturelle Zusammenarbeit mit sich bringt und wie es sich anfühlt, über Ländergrenzen hinweg in einem Team zusammenzuarbeiten, lernten die Teilnehmenden ganz praxisnah in der Session „Global oder lokal – Wie meistern wir Internationalisierung und Mehrsprachigkeit?“ kennen. Dabei konnten sie sogar einen wissenschaftlich-theoretischen Blick auf die Herausforderungen und Chancen von interkultureller Zusammenarbeit werfen.
Wenn wir uns auf etwas fokussieren, können wir das mit einer unglaublichen Kraft und Geschwindigkeit nach vorne bringen.
Welche Rolle das Management bei all dem einnimmt, diskutierten Bianca Lammers, Division Managerin Kulturwandel 4.0, Petra Scharner-Wolff, Konzern-Vorständin Finanzen, Controlling, Personal, und Alexander Birken, CEO der Otto Group. Es gab ehrliche Einblicke in persönliche und organisationale Herausforderungen im Kulturwandel-Prozess. Eine wichtige Erkenntnis: Kommunikation und Kontinuität sind entscheidende Hebel für eine gelingende Transformation. Es braucht Best Practices genauso wie eine Transparenz über Hürden und Scheitern. „In der Otto Group ist es uns gelungen, Kultur zu einer ‚besprechbaren‘ Dimension zu machen. Indem wir auch Fehler thematisieren, wird der Prozess authentischer und greifbarer – und somit auch wirksamer”, resümiert Alexander Birken.
Die Keynote mit dem Otto Group Vorstand sowie weitere Videos ausgewählter Sessions von Mitgliedern des Kulturwandel-Kollektivs gibt es hier.
Die #CDX ist ein Format des Kulturwandel-Kollektivs, in dem sich mehr als 500 Organisationen über aktuelle Herausforderungen in der kulturellen Transformation austauschen und Erfahrungen teilen. Aus der Haltung, sich ständig verändern zu müssen und voneinander zu lernen, ist das Kulturwandel-Kollektiv entstanden. Ihr gestaltet Kulturwandel in euren Unternehmen und möchtet Teil des branchenübergreifenden Netzwerks werden? Hier gibt es alle Informationen dazu.