Wichtig: Der folgende Text basiert auf Informationen vor der offiziellen Validierung unserer neuen Klimaziele durch die Science Based Targets Initiative Ende Februar 2024.
In Sachen CO₂e-Reduktion hat sich die Otto Group ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 will der Konzern in allen Kernprozessen klimaneutral sein. Mit vereinten Kräften wird das funktionieren.
Die Otto Group macht seit vielen Jahren Ernst in Sachen Klimaschutz. Denn die Warnungen sind eindeutig. Der jüngste Bericht des Weltklimarats und die dramatischen Appelle der Weltklimakonferenz in Glasgow 2021 machen unmissverständlich klar, dass wir – Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und jede*r Einzelne – keine Zeit mehr verlieren dürfen, um der Erderwärmung entgegenzutreten. Bei der Otto Group erkannte man die Herausforderung schon früh. Die ersten unternehmensinternen Projekte zum Schutz von Umwelt und Klima wurden bereits in den 1990er Jahren auf den Weg gebracht. Im Jahr 2006 folgte die erste konzernweite Klimaschutzstrategie mit dem Ziel, die CO₂-Emissionen an den eigenen Standorten, bei Beschaffungs- und Distributionstransporten sowie im Bereich der Mitarbeitermobilität bis Ende 2020 ohne Kompensation zu halbieren. Dieses Ziel wurde übererfüllt – und ein neues, ehrgeiziges wurde gesteckt: Bis zum Jahr 2030 soll die gesamte Otto Group in ihren Kernprozessen klimaneutral werden. Also in all den Tätigkeiten, auf die die Otto Group konkret Einfluss nehmen kann.
Dazu bedarf es großer Anstrengung mit vereinten Kräften. Eine der wichtigsten Stellschrauben für die Reduktion klimaschädlicher Emissionen ist die Logistik, also die Beschaffung von Waren. Das Vorgehen von OTTO ist hierbei exemplarisch für alle Konzerngesellschaften: Statt mit dem Flugzeug werden Lizenz- und Eigenwaren immer häufiger über den Seeweg oder mit der Bahn transportiert. So konnte OTTO den besonders klimaschädlichen Luftfrachtanteil seit 2012 halbieren und in der Logistik umsatzbereinigt etwa 68 Prozent CO₂-Emissionen einsparen. Das ist aber nur eine von vielen Maßnahmen. Eine andere ist die konsequente Umstellung auf Ökostrom. Bis 2025 werden alle Standorte – etwa der Otto Group Campus in Hamburg – auf hochwertig zertifizierten Strom aus nachhaltiger Erzeugung umgestellt; Photovoltaik und Solarpanele ergänzen den Energiemix. Dienstreisen werden in Zukunft womöglich weiter reduziert, da die durch die Corona-Pandemie beschleunigte Umstellung auf virtuelle Termine andere Möglichkeiten des Austausches geschaffen hat.
Zusätzlich nehmen wir die gesamte Wertschöpfungskette in den Fokus und entwickeln aktuell ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel (Science Based Target; SBT), um unsere Klimaschutzstrategie vollständig konform zum 1,5° Ziel des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Unsere Ziele zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 2018 um 40 Prozent bis 2025 sowie Klimaneutralität bis 2030 werden bei der Erarbeitung berücksichtigt und entsprechend in dem künftigen SBT aufgehen.
Auch in der Warenzustellung auf der sogenannten "letzten Meile" lässt sich eine Menge schädlicher Emissionen einsparen. Hermes geht hier mit großen Schritten voran. Schon im Jahr 2010 wurde „Hermes – WE DO!“ ins Leben gerufen. Das branchenweit einzigartige Klima- und Umweltschutzprogramm bündelt über alle Unternehmensteile hinweg ganzheitlich den effizienten Einsatz von Ressourcen. Dazu gehört eine smarte Planung von Touren und die Anschaffung effizienter Fahrzeuge. Zusätzlich gibt es die ehrgeizige Strategie „Urban blue“: in den Zentren 80 deutscher Großstädte soll bis ins Jahr 2025 völlig emissionsfrei mit E-Fahrzeugen und Lastenrädern zugestellt werden. Allein in Berlin werden auf diese Weise 50 Diesel-Transporter weniger auf den Straßen sein. Und auch OTTO oder Bonprix setzen bei ihrem Paket-Versand auf eine konsequente Reduzierung von Emissionen.
Dort, wo technologische Lösungen aktuell nicht verfügbar oder wirtschaftlich nicht umsetzbar sind, wird Kompensation als sinnvolle Ergänzung beim Klimaschutz gesehen. Mit unserem Partner, der gemeinnützigen gGmbH Atmosfair fördern wir gezielt hochwertige Klimaschutzprojekte in der ganzen Welt. So werden etwa in Ruanda effiziente Öfen für die Bevölkerung vor Ort produziert. In Nepal baut Atmosfair mit seinen Partnern moderne Biogasanlagen, wodurch die Abholzung des Himalaya-Waldes reduziert wird. Und in Burkina Faso sorgen solarbetriebene Aufbereitungsanlagen für sauberes Trinkwasser. All diesen Projekten ist gemein, dass sie nachhaltig und vor allem nachprüfbar CO₂e einsparen – was ein Beirat aus unabhängigen NGO-Vertreter*innen fortlaufend kontrolliert.
Ein wichtiger Baustein beim Klimaschutz ist die Wiedervernässung trockengelegter Moore. Denn sie speichern mehr Kohlenstoff als jedes andere Ökosystem der Welt. Gemeinsam mit OTTO, Bonprix, Hermes Germany, der Witt-Gruppe und Systain unterstützt die Otto Group deshalb über fünf Jahre das Moorschutzprojekt „toMOORow“ zur Vernässung von deutschen und europäischen Moorflächen, um konkrete Lösungen für den Klima- und Naturschutz aufzuzeigen. Und um ein Signal zu senden, wie wirksamer Klimaschutz direkt vor der eigenen Haustür gelingen kann.
Die Initiative toMOORow nutzt die Fähigkeit von nassen Mooren, Kohlenstoff dauerhaft zu speichern: Moore nehmen nur drei Prozent der Landfläche der Welt ein, enthalten aber in ihren Torfen – mit 500 Gigatonnen – zweimal mehr Kohlenstoff als die gesamte Biomasse aller Wälder der Erde. In intakten und wiedervernässten Mooren wird dieser Kohlenstoff im Torf festgehalten, in entwässerten Mooren hingegen freigesetzt. Trockengelegte Moore verursachen daher sehr hohe Emissionen: Mit jährlich zwei Gigatonnen CO₂ sind sie für fast fünf Prozent der weltweit vom Menschen verursachten CO₂-Emissionen verantwortlich. Gleichzeitig bieten intakte Moore einzigartige Lebensräume für Pflanzen- und Tierarten und tragen so zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Das Anliegen von toMOORow bringt Prof. Dr. Michael Otto auf den Punkt: „Mit unserer Initiative toMOORow aktivieren wir Marktkräfte für den Umwelt- und Naturschutz und fordern zugleich geeignete Rahmenbedingungen ein, damit Unternehmen im Sinne der Bioökonomie und der Kreislaufwirtschaft den Moorschutz unterstützen können.“