Workation: Mobiles Arbeiten geht auf Reisen
Workation: Mobiles Arbeiten geht auf Reisen

Arbeit im Büro, Privatleben zuhause, Urlaub in der Ferne: Diese strenge Unterscheidung erinnert an eine vergangene Arbeitswelt. Das mobile Arbeiten erlaubt heute viel mehr Flexibilität und die freie Gestaltung des Arbeitsortes – bis hin zur sogenannten „Workation”. Welche Voraussetzungen es dafür braucht und wie Mitarbeitende aus der Otto Group diese Möglichkeit erleben.

Workation: Was ist das?

„Workation“, zusammengesetzt aus „Work“ und „Vacation“ ist Teil des übergeordneten New-Work-Trends. Der Begriff New Work umfasst eine Vielzahl von verschiedenen Arbeitsformen und -modellen und steht als Synonym für den umfassenden, strukturellen Wandel in der Arbeitswelt – vorangetrieben durch die immer weiter fortschreitende digitale Transformation. New Work hat damit technologische und kulturelle Aspekte, es geht sowohl um neue Tools im Arbeitsalltag, als auch neue Formen der Zusammenarbeit und größere Eigenverantwortung und Selbstbestimmung.

Der Arbeitsplatz wird flexibel

Diese Selbstbestimmung betrifft auch die „Öffnung des Arbeitsortes“. Arbeitnehmende, deren Tätigkeitsbereich remote work zulässt, haben – spätestens seit der Pandemie – in vielen Unternehmen und Organisationen die Möglichkeit, ihren Arbeitsort flexibel und selbstständig zu bestimmen: zu Hause, aus dem Büro oder auch von unterwegs. In der Otto Group nutzen wir dafür das Prinzip des Activity Based Working – Kolleg*innen bzw. Teams entscheiden je nach Tätigkeit, in welcher Arbeitsumgebung sie am besten arbeiten können.

Mobiles Arbeiten weitergedacht

Mit einer „Workation“ geht diese Flexibilität und Ortsunabhängigkeit noch einen Schritt weiter: Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Neben den technischen sowie steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen ist dabei vor allem die Unternehmenskultur entscheidend. Eigenverantwortung und Vertrauen zwischen Kolleg*innen und Führungskräften sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung.

Diese Werte werden in der Otto Group aktiv gelebt und gefördert. So haben unsere Kolleg*innen, beispielsweise bei OTTO, der Otto Group Holding, Baur, Bonprix, der EOS Gruppe oder der Witt-Gruppe, seit Mitte 2022 die Möglichkeit, für einen zeitlich befristeten Zeitraum im EU-Ausland zu arbeiten. Bis Anfang Mai 2023 haben allein bei OTTO und in der Otto Group Holding mehr als 250 Kolleg*innen dieses Angebot genutzt und aus 19 Ländern remote gearbeitet. Favorisiertes Ziel dabei Spanien, gefolgt von Frankreich und Dänemark. 

Workation geht auch im Team

Workation kann sogar dem Teambuilding dienen, wie ein Experiment von fünf Kolleg*innen aus dem OTTO HR-Marketing zeigt. Gemeinsam startete das Team aus Angelina Walisnki, Anika Kühn, Nils Birke, Pascal Weyers und Raffaela Drüppel in eine selbstorganisierte gemeinsame viertägige Workation-Projektreise, bei der das Team gezielt an einem gemeinsamen Projekt arbeitete. Das Fazit: „Die Team-Workation hat es uns ermöglicht, gebündelt Zeit zu investieren und dabei unsere Beziehungen untereinander zu stärken und als Team noch besser zusammenzuarbeiten“, so Angelina Walisnki, Digital Employer Branding Specialist bei OTTO.

Workation erlaubt so positives Work-Live-Blending – die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit sind fließend. Ob als Verlängerung des regulären Urlaubs oder als Flucht vorm Wintergrau. Workation-Angebote erhöhen die Zufriedenheit von Mitarbeitenden, fördern Kreativität, Motivation sowie Produktivität und sind Ausdruck einer zeitgemäßen Work-Life-Balance.

Workation Dänemark
Workation Dänemark

Erfahrungen zu Workation: Kreativität, Motivation, Erholung

So omnipräsent wie diese Begriffe mittlerweile sind könnte vergessen werden, dass es hier um noch immer relativ neue Trends geht. Umso wichtiger ist es, zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Was hat unsere Kolleg*innen dazu bewegt, Workation auszuprobieren, wie haben sie die Zeit erlebt? Welche positiven Erfahrungen haben sie gemacht und welche Voraussetzungen sehen sie, damit Workation gelingt?

„Ich arbeite in einem cross-funktional aufgestellten Team, das an zwei Standorten zuhause ist, wodurch sowieso vieles online abläuft. Da ich gerne reise, war die Workation für mich die perfekte Möglichkeit, auch außerhalb des Urlaubs mal rauszukommen“, fasst es Bastian Wipfler, Performance Marketing Manager bei Heine, seine Erfahrung zusammen. „Ein Pluspunkt ist, dass man gleich auf ganz andere Ideen kommt, wenn sich die Umgebung ändert.“

Ähnliches hat auch Lisa Schmidt, Senior Process Managerin Communication & Collaboration bei OTTO, während ihrer Workation in Dänemark erlebt: „Das Arbeiten von dort hat sich nicht wirklich von dem mobilen Arbeiten von zu Hause unterschieden. Allerdings konnte ich in der neuen Umgebung viel mehr Energie tanken, kreativer denken und hatte insgesamt eine größere Erholung.“ 

Workation Schottland
Workation Schottland

Learnings: Workation will gelernt sein

Und wie sieht es mit Learnings und Herausforderungen aus? „Der wichtigste Workation-Hack: das richtige Erwartungsmanagement. Für mich war von Anfang an klar: ganz normales Arbeiten nur bei besserem Wetter, in einer anderen Umgebung und das Wochenende lässt sich anders gestalten“, sagt Tatiana Schuldes, Team Lead Financial Controlling bei der EOS Group.

Aber auch der eigene Umgang mit dieser Form von Work-Life-Blending sollte im Vorfeld gut durchdacht werden, um sowohl Job als auch der Freizeit gerecht zu werden. Was braucht man, um vor Ort gut arbeiten zu können? Was könnten Hindernisse sein? Wie gestaltet man den Übergang von Arbeit zu Urlaub? Besonders wenn man in Begleitung, zum Beispiel mit Kindern oder Partner*innen reist, ist eine entsprechende Planung sinnvoll und trägt zu einer positiven Erfahrung für alle bei.

„Die Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, ist ein Kampf und braucht auch im Vorfeld gute Organisation: weniger Termine einstellen, mehr Arbeitsblöcke planen, Arbeit anders priorisieren. Ich bin allerdings gerne flexibel, gestalte meine Arbeitszeiten nicht von 8 bis 17 Uhr und liebe daher diese ungezwungene neue Möglichkeit, Urlaub und Arbeit zu kombinieren“, berichtet Linda Gondorf, Chefin vom Dienst im Bereich Corporate Communications bei OTTO, über ihren Workation-Roadtrip in Schottland.

Gute Planung ist in jedem Fall der Schlüssel: Von Zeitumstellung über stabiles W-Lan bis hin zur ungestörten Arbeitsatmosphäre. Wer im Vorfeld Zeit in die Organisation der Arbeitsabläufe und in entsprechende Abstimmung mit den Kolleg*innen und den eigenen Reisebegleiter*innen steckt, kann mit einer Workation beides erreichen: selbstbestimmt und effektiv arbeiten sowie die eigenen Batterien auftanken.


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