Die planetaren Grenzen achten
Die planetaren Grenzen achten

Diese Story ist Teil 3 unserer Serie zum Thema
Trendstudie.

Wichtig: Der folgende Text basiert auf Informationen vor der offiziellen Validierung unserer neuen Klimaziele durch die Science Based Targets Initiative Ende Februar 2024.

Die herkömmliche Art des Wirtschaftens ist belastend für Mensch und Natur und deshalb ein Auslaufmodell. In Teil drei unserer Serie zur Trendstudie befassen wir uns mit der einzigen tragbaren Alternative: der Kreislaufwirtschaft und ihrer wichtigen Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel.

Als erstes Mittel gegen den Klimawandel wird meistens der Umbau unserer Energiegewinnung genannt. Gelinge erstmal der weitgehende Verzicht auf fossile Brennstoffe als Quelle für Strom und Wärme, sei ein entscheidender Schritt getan. Das ist sicher richtig. Doch genauso wichtig ist es, den Ressourcenverbrauch in der Produktion von Konsum- und Gebrauchsgütern zu senken. Die Zahlen sind so gewaltig wie erschreckend. 100 Milliarden Tonnen Rohstoffe werden im Jahr verwendet, davon führt die Industrie aber bisher nur 7,2 Prozent in den Produktionskreislauf zurück. Mehr als 90 Prozent landen also auf den wachsenden Müllbergen unseres Planeten. Wissenschaftler*innen dringen darauf, den Rohstoffkonsum bis 2050 erheblich zu senken. Ansonsten werde die Erde unbewohnbar, weil die Natur ihre Belastungsgrenze endgültig überschritten haben wird. Und das von der Bundesregierung gesetzte Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft bis 2045 ist ohne diesen Wandel sicher nicht zu erreichen.

Die Dringlichkeit ist auch den Verbraucher*innen laut Trendstudie bewusst:

68 Prozent wünschen sich Klimaneutralität als Maßstab des ethischen Konsums.
68 Prozent wünschen sich Klimaneutralität als Maßstab des ethischen Konsums.
68

Prozent wünschen sich Klimaneutralität als Maßstab des ethischen Konsums. Sie fordern Marken und Unternehmen auf, zum Motor der Transformation für Klimaneutralität zu werden.

Die vielen Seiten der Kreislaufwirtschaft
Ein wichtiger Faktor dieser notwendigen Transformation ist das Konzept der Kreislaufgesellschaft. Es ist vielfältig. Die Konsumgüterindustrie sollte etwa Rohstoffe so einsetzen, dass sie immer wieder verwendet und umfassend wiederverwertet werden können. Das gilt auch für schon produzierte Ware; die Services zur Wiederverwertung für gebrauchte Kleidung oder Elektrogeräte müssen weiter ausgebaut werden. Ebenso die Angebote für Reparatur und Instandsetzen von Produkten (siehe Teil zwei dieser Serie). Wiederverwerten, wiederverwenden, wiederherstellen sind die Gebote unserer Zeit. Dafür braucht es einen radikalen Wandel des Wirtschaftens und der Konsumgewohnheiten – und konkrete Maßnahmen.

Tobias Wollermann , Vice President Corporate Responsibility bei der Otto Group.
Tobias Wollermann , Vice President Corporate Responsibility bei der Otto Group.

Das von uns selbst gesetzte Ziel der Netto-Null-Emissionen und ressourcenschonender Produktion können wir nur durch einen Wandel zur Kreislaufwirtschaft erreichen. Die Otto Group hat konkrete Maßnahmen ergriffen, um diesen Wandel voranzutreiben.

Tobias Wollermann , Vice President Corporate Responsibility bei der Otto Group.

Diese Maßnahmen schließen viele Aspekte der Kreislaufwirtschaft ein. Drei Beispiele:

  • Zirkuläre Mode: 2022 brachte OTTO seine erste Circular Collection auf den Markt. In jedes Kleid, T-Shirt oder Unterhemd ist eine circularity.ID eingefügt; ein OR-Code, über den die Kund*innen erfahren können, aus welchen Materialien die Kleidung hergestellt wurde und über welche Kanäle man sie bei Bedarf wieder zurückgeben und dem Recycling zuführen kann.
  • Second Hand: About You verkauft über Second Love qualitätsgeprüfte gebrauchte Mode und hilft so dabei, das Wegwerfen von Kleidung zu verringern und den Trend zu deren Wiederverwendung zu fördern.
  • Verpackungen: OTTO kooperiert mit den Start-ups Wildplastic und traceless, um den Müll im Online-Handel zu reduzieren. Traceless stellt kompostierbare Versandtüten her, die OTTO voraussichtlich ab 2024 verwenden wird. Bei Wildplastic bestehen diese Tüten wiederum aus recyceltem Plastik, das Sammler*innen in Ländern ohne Recyclingsystem aufgelesen haben.

Radikales Umdenken ist gefragt
Insgesamt wird die Otto Group über alle Konzernfirmen hinweg nachhaltige und recyclebare Materialien in den Produktpaletten einführen. Das entspricht auch dem Wunsch vieler Verbraucher*innen, von denen 65 Prozent es als ethischen Konsum begreifen, wenn sie Produkte kaufen, die klimaneutral sind. Trotz der vielen aussichtsreichen Ansätze und Aussagen ist uns bewusst, dass der Weg zu einer ressourcenschonenden, Netto-Null-Wirtschaft weiter steinig ist. So verzichtet bisher fast die Hälfte der Smartphone-Nutzer bei einem Defekt auf eine Reparatur, weil sie zu teuer ist. Viele kaufen dann ein neues Gerät und werfen das alte weg. Aus dem Wunsch der Konsument*innen, die Kreislaufwirtschaft zu stärken, muss also mit Hilfe passender Angebote ein Wandel im Konsumverhalten passieren.

Die Otto Group hat lange Erfahrung darin, ihre Wert­schöpf­ungskette ökologisch und sozial verantwortlich umzugestalten. Uns ist nicht erst seit gestern bewusst, dass die Wirtschaft einen wesentlichen Beitrag zur Klimaneutralität leisten muss. Und in diesem Prozess ist die Kreislauf­wirtschaft ein wichtiger Treiber.

Tobias Wollermann, Vice President Corporate Responsibility bei der Otto Group.

Kreislaufwirtschaft lohnt sich
Letztlich ist zudem eine funktionierende Kreislaufwirtschaft nicht nur entscheidend für den Weg zur Klimaneutralität, sondern auch für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen, die sie umsetzen. Zum einen, weil die Konsument*innen immer deutlicher danach verlangen. Zum anderen, weil Unternehmen damit ihre Ausgaben für Rohstoffe, Energie und Müllentsorgung senken, was im Zweifelsfall die Rendite erhöht und zu Wettbewerbsvorteilen führt. Die Beratungsagentur Accenture geht davon aus, dass eine konsequente Einführung der Kreislaufwirtschaft bis 2030 eine zusätzliche globale Wirtschaftsleistung in Höhe von 4,5 Billionen US-Dollar erzeugen könnte. Außerdem könnten durch sie im gleichen Zeitraum nach anderen Prognosen 700.000 neue Jobs allein in der EU entstehen. Die Aussichten sind also vielversprechend. Nun müssen wir alle an einem Strang ziehen, damit sie auch Realität werden.

Die Trendstudie – Aufbau und Bedeutung
Seit 2007 gibt die Otto Group die „Trendstudie ethischer Konsum“ bei der Beratungsagentur Trendbüro in Auftrag. Sie ist inzwischen eine der wichtigsten wiederkehrenden Publikationen zum Kaufverhalten deutscher Konsument*innen. Für die aktuelle Studie wurden 1000 Menschen in Deutschland im Alter zwischen 16 und 72 Jahren befragt.


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